Sonderausstellung von 2017 bis 2020:
Höhepunkte aus 25 Jahren Stadtmuseum Damme

Angesichts der herausragenden Bedeutung des Eisenerzbergwerks Damme für die Nachkriegsentwicklung des Ortes und der Region befasste sich die erste Sonderausstellung nach der Eröffnung 1992 für zwei Jahre mit diesem Thema. Sie ergänzte den Bereich der ständigen Ausstellung zum gleichen Thema. Hier sind neben einer Steiger-Uniform und verschiedenen Geräten aus Verwaltung, Erz-Abbau oder Transport vor allem die Aufbaujahre 1939-1945 sowie ein großflächiges Grubenbild von 1966 in Ausschnitten zu sehen.

Im 19. Jahrhundert entstand im Amt Damme aufgrund der problematischen Sozialstruktur ein Zentrum der Leinenherstellung mit einer eigenen Legge. So hieß denn die zugehörige Sonderausstellung 1994 bis 1996 „Vom Flachs zum Leinen“, die den gesamten Prozess vom Flachsanbau bis zum Vertrieb der Leinenstücke darstellte (hier die Gerätschaften von der Flachs-Riffel bis zum Webstuhl). Eine Ergänzung erfuhr dieser Teil seinerzeit durch das Thema „Kleidung und Kleiderpflege um 1900“ mit zahlreichen längst vergessenen und vergangenen Ausstellungsstücken.

Mit der Sonderausstellung zur Geschichte dreier Wassermühlen im Kirchspiel Damme, die ausschließlich das Privileg des Getreidemahlens innehatten, ging es 1996 bis 1998 weiter. Die Versuche, sowohl in dieser Zeit als auch mit Beginn der „Franzosenzeit“ (1803-1814) weitere Mühlen zu etablieren, insbesondere die neuen Windmühlen, erzielten zwar 1813 einen Einzelerfolg mit der Schnatmühle in Borringhausen, andere Antragsteller bekamen aber zunächst sehr verzögert 1832 bzw. 1843 nur als Säge- oder Knochenmühle, erst zwanzig Jahre später als Getreidemühle eine Genehmigung. Die Darstellung der Mühlengeschichte ist in dieser Ausstellung bis in die heutige Zeit weitergeführt worden.

Die Landschaftsformung der Dammer Berge mit ihrer langen Entstehungsgeschichte im Lauf der letzten vier bekannten Eiszeiten über das Postglazial bildete den ersten umfangreichen Teil der gleichnamigen Ausstellung der Jahre 1998 bis 2000. Auf der Basis dieser Naturgegebenheiten bildete sich im Lauf der letzten nachweisbaren 6600 Jahre eine Kulturgeschichte heraus, die rund um die Dammer Berge viele Besonderheiten hervorbrachte. Die höchsten Punkte, der Signal- und der Mordkuhlenberg (142 und 145 m), sind hier und im Bild aufgegriffen.

Damme im Kaiserreich: so hieß die Sonderausstellung in den Jahren 2000 bis 2002. Die letzten Jahre des Amtes Damme und die politischen Strömungen dieser Zeit mit ihrer speziellen Dammer Spielart, die unterschiedlichen Ansätze zur Entwicklung des Ortes und seiner zahlreichen Bauerschaften in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht, den Bau dreier Kirchen (1903-1906, hier im Bild) und schließlich die Zeit des Ersten Weltkrieges präsentierte das Stadtmuseum Damme in dieser Epochen-orientierten Schau.

Nachdem das Stadtmuseum Damme zwei umfangreiche Sammlungen von sogenanntem Notgeld erhielt, ergab sich daraus für die Jahre 2002 bis 2004 eine Sonderausstellung unter dem Titel „Notgeld – Notzeiten. Damme während der Inflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg“. Neben vielen Serienscheinen aus ganz Deutschland und Österreich galt die besondere Aufmerksamkeit dem „Dammer Notgeld“, das die Carnevalsgesellschaft von 1614 herausgegeben hatte (s. nebenstehende Abb., darin auch ein Aspekt aus dem Rosenmontagsumzug 1921), dem hiesigen Schulbau-Boom, der Aufarbeitung der Kriegs-Niederlage und der turbulenten Entwicklung im Dammer Narrentreiben.

Die chronologische Folge der Zeitabschnitte seit 1871 setzte das Stadtmuseum Damme mit der Sonderausstellung „Damme zwischen den Weltkriegen“ von 2004 bis 2008 fort. Hier galt das Augenmerk der politischen Entwicklung vor Ort, den Familien-Machtkämpfen der 1920er Jahre und der intrigant Putsch-artigen „Machtergreifung“ schon im April 1933 in Dammer Machart. Die Bemühungen um die Fremdenverkehrs-Entwicklung seit 1924, die Tätigkeiten der verschiedenen NS-Organisationen sowie die totalitäre Erfassung durch die NS-Staatsmacht bildeten hier die weiteren Schwerpunkte. Vgl. auch die entsprechenden Ausführungen unter „Sonderausstellung“!

Den Schluss der Serie dieser epochenhaften Betrachtung Dammer Geschichte bildete das Sonderthema „Damme in Weltkrieg und Folgezeit“. Das Kriegsgeschehen in Korrespondenz zur Situation in unserer Heimat mit besonderem Schwerpunkt auf die Erfassung und Darstellung aller Kriegsgefallenen (s. Abb.) oder Kriegsopfer machte die erste Hälfte dieser Sonderausstellung aus, die zweite hingegen widmete sich den unmittelbaren Folgen bis um 1950. Notversorgung, Kriegsgefangenschaft, Flüchtlingselend und der Weg zurück in die örtliche Normalität mit den ersten Erfolgen des Wiederaufbaus waren auf der Folgeseite darzustellen. Vgl. auch die entsprechenden Ausführungen unter „Sonderausstellung“!

Die Sonderausstellung „In närrischer Eigenart. 400 Jahre Dammer Carneval“ ist vollständig in einen der Bereiche der ständigen Ausstellung integriert.

Zu allen Sonderausstellungsthemen sind zumeist reich bebilderte und oft sehr umfangreiche Veröffentlichungen im Stadtmuseum Damme erschienen, die dort ausnahmslos noch erhältlich sind – einige auch in der Buchhandlung im Alten Rathaus. Vgl. dazu die Liste der Schriften und Medien unter dem Link: Bücher und weitere Medien mit dem gesamten Medien-Sortiment auf der Startseite. Ein Teil dieser Veröffentlichungen ist zur Ausstellungseröffnung entweder unverändert neu (Dammer Wasser- und Windmühlen) oder gänzlich überarbeitet, verbessert und ergänzt (Die Dammer Legge / Vom Flachs zum Leinen) erschienen. Hier die Vitrine mit den zugehörigen Werken.