Wassermühle Höltermann 2021:
Sanierung war nach 22 Jahren fällig
Zwar hatte die Stadt Damme die Wassermühle 1999 grundlegend restauriert und wieder funktionstüchtig gemacht, aber der Zahn der Zeit, insbesondere die Witterungsverhältnisse, hatten im Lauf der nächsten zwei Jahrzehnte an wichtigen Bauteilen genagt, besser gesagt: Der Auflieger-Mahlstein hatte mehrfache Längsrisse, so dass gar nicht mehr gemahlen werden konnte, während Wasserrad und die Kraft-übertragende Radwelle morsch und teilweise abgebrochen waren. Neben der Hauptwelle bedurfte auch das zum Wasserrad gehörige Ständerwerk sowie das Gerinne einer Renovierung und Reparatur.
Die ausführende Mühlenbauer-Fachfirma Vaags aus Groot Wesseldijk in den Niederlanden hatte den Auftrag für die anstehenden Arbeiten erhalten. Das Wasserrad bauten deren Mitarbeiter bereits im Oktober des vorhergehenden Jahres aus. Es war damals ein letztes Mal gelaufen, wobei Mühlenwart Dr. Alfred Lindner und sein Stellvertreter Jürgen Arlt seinerzeit große Bedenken hatten, das Gangwerk in Betrieb zu setzen, da die Radwelle wegen ihres unzureichenden Zustandes herauszuspringen drohte.
Der Dammer Heimatverein als Betreiber und Kurator der Mühle hatte schon 2017 notdürftig Reparaturen durchgeführt, die sich aber nur als Übergangslösung darstellten, um zumindest die Besichtigungstermine für Besucher aufrecht zu erhalten. So stellte der Verein schon fünf Jahre zuvor einen entsprechenden Antrag zwecks Sanierung an die Stadt Damme, die von der Eigner-Familie Höltermann das historische Bauwerk langfristig gepachtet und den Heimatfreunden zur Betreuung übergeben hatte.
Daraufhin signalisierte der Stadtrat durchaus seine Bereitschaft zu einer solchen Maßnahme, doch da diese nach Experten-Schätzung 105 000 € kosten sollte, suchte die Stadtverwaltung zunächst nach Fördermöglichkeiten, die sich dann im Laufe der nächsten Jahre einerseits durch eine Leader-plus-Maßnahme der EU (rd. 46 000 €) und durch den Zuschuss des Zweckverbandes Dammer Berge (22 500 €) realisieren ließen. Das verbleibende Drittel trägt nun die Stadt Damme, die am Erhalt dieses wirtschaftsgeschichtlich bedeutsamen Bauwerks sehr interessiert ist. Denn immerhin war die Wassermühle Höltermann über Jahrhunderte eine von nur zweien im alten Kirchspiel Damme und damit für die Hälfte der hiesigen Mehl- oder Grütze-Produktion zuständig.
Der engagierte und ehrenamtlich tätige Mühlenwart Alfred Lindner dokumentierte die Sanierungsarbeiten sehr gründlich in Bild und Film, profitierte jedoch auch viel vom Fachwissen der Mühlenbauer, denn er begleitete alle Arbeitsschritte im Frühjahr und Sommer 2021 täglich oft mehrere Stunden.
Berichte über die Sanierung gibt es auch in der „Oldenburgischen Volkszeitung“ vom 01.04.2021 oder unter https://www.leader-vechta.de/fileadmin/leader/dokumente/Pressespiegel/21-04-01-ov-Wassermuehle_Hoeltermann.pdf oder https://www.leader-vechta.de/projekte/projekte-2019/wassermuehle-hoeltermann/ sowie unter Aktuelles bei www.damme.de vom 10.11.2021 und in der OV, 21.06.2021, auch in https://www.om-online.de/om/in-alter-dammer-wassermuhle-ist-nicht-nur-das-wasserrad-ganz-neu-76106 sowie als „Neues Nachrichtenblatt“ Nr. 253 vom 6. April 2021 auf dieser Homepage unter > Aktuelles.
Eine Besichtigung bei gangbarem Mahlwerk ist regulär am jeweils ersten Sonntag in den Monaten April bis Oktober von 16–18 Uhr gegen eine kleine Spende möglich. Gruppenführungen nach Termin-Absprache bitte unter Tel. 05491/994972 oder E-Mail a-e-l@gmx.de vereinbaren.